In charmantem, kontrastreichem schwarz-weiß präsentiert Regisseurin Martha Stephens in To The Stars einen Einblick in die Jugend des ländlichen Oklahomas der 60er Jahre, wo Gottesfurcht und dörflicher Kleingeist den Alltag der Kleinstadt Wakita bestimmen. Kara Hayward (bekannt aus Wes Andersons MOONRISE KINGDOM) spielt die schüchterne Iris Deerborne, die jeden Tag in der Schule das Mobbing ihrer Mitschüler über sich ergehen lassen muss. Währenddessen wartet zuhause eine Mutter, die dem Whiskey mehr Aufmerksamkeit schenkt, als ihrer Familie. Erst als die neue Schülerin Maggie (Liana Liberato) mit ihrer exzentrischen Persönlichkeit und einer rätselhaften Vergangenheit in ihr Leben tritt, lernt sie, was es heißt, für sich einzustehen. Obwohl Maggies Familie eigens für sie bereits in eine neue Stadt umgezogen ist, lässt sich ihre Vergangenheit auch dort nicht lange im Zaum halten und droht die Bauern-Kleinstadt Wakita auf den Kopf zu stellen. Nach ihrer Befreiung durch Maggie ist die Außenseiterin Iris dazu gezwungen für sich und ihre neue Freundin einzustehen und dem dörflichen Kleingeist ihrer Heimat entgegenzutreten. Beide junge Frauen sind gefangen am falschen Ort – oder der falschen Zeit – und müssen sich den Widerständen dieser Epoche des zwanzigsten Jahrhunderts stellen, um so strahlen zu können, wie sie es verdienen.
Laura Geißler
USA 2019
109 Minuten
Regie: Martha Stephens
Drehbuch: Shannon Bradley-Colleary
Kamera: Andrew Reed
Musik: Shannon Bradley-Colleary
Produktion: Gavin Dorman, Stacy Jorgensen; Kristin Mann
Mit: Malin Akerman, Tony Hale, Adelaide Clemens, Lucas Jade Zumann
Kontakt: International Film Trust

Martha Stephens
Martha Stephens ist die Großnichte des amerikanischen Autors Jesse Stuart und wurde von kleinauf von ihrer Familie in der Appalachianischen Geschichten Tradition großgezogen. Im amerikanischen Südwesten aufgewachsen, behandeln ihre Film oft Charaktere und Thematiken die einen Bezug zur Region haben. Ihre ersten Filme genossen alle durchweg positive Kritiken und Award Auszeichnungen, mit To the Stars legt sie nun ihren vierten Film vor, der sich asthätisch wie gefühlsmäßig wie klassische Hollywood Produktionen anfühlen, jedoch mit einem Spin. Als Referenzpunkte nennt sie die Filme ihrer Jugend wie Stand By Me, Now and Then, My Girl und Dirty Dancing. Der Film feierte seine Premiere bei den Sundance Film Festival 2019 zu einer ebenfalls sehr positiven Resonanz.