Tina ist 30, Trans und lebt als undokumentierte Immigrantin zusammen mit ihrer Großmutter in New York City. Ihre Großmutter sehnt sich immer mehr nach der alten Heimat, doch Rückkehr ist für Tina keine Option, allen voran aufgrund ihrer Transsexualität. Sie versucht eine sichere Existenz für beide aufzubauen und hält sich mit Barjobs und als illegale Taxifahrerin über Wasser. Außerdem versucht sie Geld für die Transition zusammen zu sparen. Ihr Alltag ist geprägt von ihrer Angst als Immigrantin abgeschoben zu werden. Als es zu einem weiteren gewalttätigen Übergriff in ihrer Nachbarschaft auf die Trans-Community kommt, wird sie in der lokalen Trans-Aktivisten Szene aktiv, eine Entscheidung, die alles verändert.
Flavio Alves gelingt mit seinem Film eine intime und vielschichtige Charakterstudie, die einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Problematik um Trans-identitäre Menschen in den USA, allen voran jene, die einen multikulturellen Hintergrund besitzen, leistet. Gerade seit Beginn der Trump-Regierung kam es gehäuft zu gewalttätigen Übergriffen auf die Trans-Community. Dies stellt der Film unbeschönigt dar. Der Film weist auf die Intersektionalität hin, die sich aus den gesellschaftlichen Machtverhältnissen von Sex, Race und Gender zusammensetzt. Darüber hinaus zeichnet sich der Film mit der Darstellung von Authentizität aus, da sämtliche Rollen von Trans-Personen hier auch von Trans-Personen gespielt werden.
Lucija Jednakovic
USA 2019
88 Minuten
Regie: Flavio Alves
Drehbuch: Flavio Alves, John Rotondo
Kamera: Koshi Kiyokawa
Musik: Robert Pycior
Produktion: Roy Wol
Mit: Carlie Guevara, Michael Madsen, Edward Asner, Danny Flaherty
Kontakt: The Film Collaborative

Flavio Alves
Flavio Alves ist ein Brazilianischer Produzent, Drebuchautor und Filmemacher. 1998 konnte er durch die Hilfe der Immigrants and Refugee Rights Clinic der City University of New York School of Law ein politisches Asyl in den USA gestattet bekommen. Kurz darauf schloss er ein Politikwissenschaftliches Studium ab. Ab 2007 folgte ein Filmstudium welches er mit der Auszeichung des Technisphere Award for Outstanding Achievement abschloss.Seit 2010 drehte er mehrere Kurzfilme, so unter anderem The Secret Friend (2010) und Tom in America (2014). Sein Langfilm Debüt feierte Premiere beim SXSW Filmfestival, bei welchem es den Audience Award gewann. Der Film stellt anbei eine Pionier Leistung an Crowdfunding Technik dar, da er fast gänzlich durch auf eBay verkaufte Items finanziert wurde.