Schlecht bezahlte Jobs, den Uniabschluss nie erreicht, keine Beziehung, keine Kinder, enttäuschte Eltern. Mit 34 lasten viele unerfüllte Erwartungen auf Bridget als sie von den beiden lesbischen Müttern Maya und Annie als Kindermädchen für die kleine Frances angeheuert wird. Die 6-jährige ist vorerst von der zunächst lustlosen Bridget gar nicht begeistert und stößt sie von einem Fettnäpfchen ins andere. Nach einem holprigen Start voller Missverständnisse und Fauxpas schließen sich Bridget und Frances allerdings schnell ins Herz. Als die beiden Mütter ihr zweites Kind bekommen und Bridget selbst eine ungewollte Schwangerschaft abbrechen muss, wird sie damit konfrontiert wo sie nun eigentlich in ihrer persönlichen Entwicklung steht. In ihrem Kampf mit den langanhaltenden körperlichen und psychischen Folgen der Abtreibung lernt sie, dass auch die von außen so erfolgreich wirkenden Eltern Maya und Annie die Erziehung ihrer Kinder nicht ohne Probleme auf die Reihe bekommen.
Autorin (und Hauptdarstellerin) Kelly O’Sullivan und Regisseur Alex Thompson zeigen in der Drama-Komödie Saint Frances mit viel Witz authentische Charaktere, die menschliche Fehler begehen. Sie alle haben das Gefühl den Erwartungen nicht gerecht zu werden, die von der Gesellschaft – und sich selbst – an sie gestellt werden. Ob als alleinstehende Mittdreißigerin oder lesbische Mutter, als Familienversorgerin oder großer Schwester. Saint Frances ist eine liebenswerte, charmante Geschichte darüber was es heißt Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.
Laura Geißler
USA 2019
106 Minuten
Regie: Alex Thompson
Drehbuch: Kelly O’Sullivan
Kamera: Nate Hurtsellers
Musik: Alex Babbitt, Quinn Tsan
Produktion: James Choi
Mit: Kelly O’Sullivan, Charin Alvarez, Braden Crothers
Kontakt: Visit Films

Alex Thompson
Alex Thompson gehört zu jenen Indie-Filmemachern welche den klassischen Weg der Brache durchgegangen sind. Nachdem er 2012 seinen Abschluss in den Filmwissenschaften holte arbeite er sich als Mädchen für alles, durch alle ragen des Filmgeschäfts durch. So war er in unzähligen Produktionen war er als Produktionsassistent tätig und arbeitete sich dann zum Regieassistenten hoch. Heute ist er als Professor für Kameraeinstellungen an der Universität Chicago tätig und arbeitet nebenbei als Regisseur, Produzent und Editor weiterhin an seinen Projekten.