Nur rund 1,7% aller Menschen werden Intersex geboren, das heißt, sie weisen sowohl weibliche als auch männliche biologische Geschlechtsmerkmale aus. Medizinische Prozeduren, welche an Intersexpersonen oft schon kurz nach der Geburt vollzogen werden und ihren Körper „normalisieren“ sollen (bevor überhaupt ein eigenes oder elterliches Verständnis möglich ist) stellen auch weiterhin ein gesellschaftliches Tabuthema dar.
Im Fokus des Filmes steht die Soziologiestudentin Deborah, die als Betroffene ihre Abschlussarbeit über Intersexualität schreibt und in Kontakt mit der ebenfalls betroffenen M. tritt. Diese hat Schwierigkeiten mit der Intersexualität sowie dem vorgenommenen medizinischen Eingriff umzugehen. Zusammen reflektieren sie über ihre Alltagserfahrungen, im öffentlichen wie privaten Leben, und den Umgang mit diesen. Sie versuchen so eine neue Wahrnehmung auf Identität wie Körper zu erlangen.
NO BOX FOR ME stellt eine intime Dokumentation über ein wichtiges Thema dar, welches aus dem binären Geschlechterraster herausbricht. Ein Film, der trotz des schwerwiegenden Themas einen offenen und herzlichen Ton aufweist und somit zum Verständnis dieser Thematik in der breiten Öffentlichkeit beiträgt.
Wir zeigen zusätzlich im Vorprogramm den Kurzfilm Ponyboi (Regie: Kevin Alexander Gallo, Sadé Clacken Joseph, 19 min) über einen Intersex SexarbeiterIn in New Jersey, welche(r) den Mann seiner Träume trifft.
Lucija Jednakovic
FRA 2018
58 Minuten
Regie: Floriane Devigne
Kamera: Nathalie Durand, Charlie Petersmann , Floriane Devigne
Musik: Graciela Barrault, Bernhard Zitz
Produktion: Emmanuelle Dugne
Kontakt: AndanaFilms

Floriane Devigne
Floriane Devigne wurde 1977 in Lausanne, Schweiz geboren. 1997 erhielt sie ihr Diplom an der INSAS (Institut Nationale Supérieur des Arts et du Spectacle) Brüssel im fachbereich der „Performing Arts“. Sie ist seit über 10 Jahren als Regisseurin tätig und hat bisweilen Kurz- wie Langfilme und Dokumentationen gedreht. Weiterhin ist sie auch als Schuspielerin aktiv.