Auf La Réunion treibt eine Jugendbande ihr Unwesen. Fünf Jungs aus gutem Hause saufen, randalieren und vollziehen okkulte Rituale – erotische Rollenspiele mit ihrer Lehrerin eingeschlossen. Nach einem allzu großen Exzess werden sie von ihren Familien zur Züchtigung an einen berüchtigten niederländischen Seemann übergeben. An Bord seines Schiffes ist „der Kapitän“ unangefochtener Herrscher. Mit harter Hand treibt er die Jugendlichen zu körperlicher Arbeit und gewöhnt sie an das entsagungsreiche Matrosenleben. Doch das eigentliche Ziel der Umerziehung liegt auf einer tropischen Insel voller magisch, seltsamer Vegetation. Hier werden die Jungen mit ihren geheimsten Verlangen und intimsten Trieben konfrontiert. Ihre schroffe Männlichkeit beginnt zu bröckeln.
Bertrand Mandicos erster Langfilm verwandelt die Entdeckung der eigenen geschlechtlichen Identität in einen tropischen Fiebertraum aus überbordenden Bildern. Ästhetisch kompromisslos bannt Mandico die üppigen Landschaften und die exzessive Geilheit der Figuren in kontrastreichem Schwarz-Weiß auf Super 16mm Film – Guy Maddin (The Forbidden Room) wäre stolz. Die Zuschauer werden mitgerissen in einen halluzinogenen Rausch, an dessen Ende sie nicht mehr wissen, wo Oben und Unten ist.
Max Heermann
Wir zeigen The Wild Boys in Kooperation mit dem SHIVERS Filmfestival mit passendem Rahmenprogramm.
FRA 2018
LÄNGE: 111 min
REGIE: Bertrand Mandico
DREHBUCH: Bertrand Mandico
KAMERA: Pascale Granel
MUSIK: Pierre Desprats
PRODUKTION: Emmanuel Chaumet
MIT: Pauline Lorillard, Vimala Pons, Diane Rouxel, u.a.
FILM-FSK 16
KONTAKT: Bildstörung // Drop-Out Cinema

Bertrand Mandico
Bertrand Mandico (1971 geboren in Toulouse) studierte an der Animationsschule in Gobelins. Seine Kurzfilme, mittellangen Filme, Spielfilme und Belletristik gehen mit einer seltsamen Atmosphäre einher, wobei er versucht verschiedenste Genres zu kombinieren. Außerdem ist er in der kinematographischen Forschung tätig und beschäftigt sich mit Fotografien, Zeichnungen, Texten und Collagen.