Pakistan ist eines der wenigen Länder auf der Erde, die über einen offiziell anerkannten dritten Geschlechtsstatus verfügen – ein Konzept, das sich auf die Akzeptanz von Geschlechtsvarietät und Homoerotik in den muslimischen Herrscherhäusern der Moghulära zurückführen lässt. Doch gleichzeitig werden trans* Menschen und Homosexualität in Pakistan heute marginalisiert und verfolgt.
Chuppan Chupai (Hide & Seek) ist ein dänischer Dokumentarfilm von Saad Khan und Saadat Munir. Der Film nimmt die Geschichten und inneren Kämpfe von vier Menschen und ihr ständiges Versteckspiel (Hide & Seek) vor der Mehrheitsgesellschaft in den Großstädten Pakistans in den Fokus. Wir erleben Jenny, eine trans* Studentin, die sich einer Kastration unterzogen hat, Kami, die offen mit ihrem Freund zusammenlebt, Waseem, einen femininen Hochzeitssänger, der bereits als Kind als ‘dancing boy’ sein Geld verdiente und Neeli, eine trans* Aktivistin, die eine zentrale Rolle in der Entscheidung des pakistanischen Obersten Gerichtshofs zu Gunsten des dritten Geschlechtsstatus spielte.
Danijel Cubelic
Nach dem Film diskutiert Regisseur Saadat Munir mit Danijel Cubelic (Universität Heidelberg) und Kami Sid, Pakistans erstem trans* Model, das live aus Pakistan zugeschaltet wird. Film mit englischen Untertiteln. Diskussion in Englisch mit deutscher Übersetzung.
DEN/PAK 2013
LÄNGE: 68 Min.
REGIE: Saadat Munir, Saad Khan
PRODUZENT: Saad Khan, Saadat Munir, Christina Andersen, Husnain-ul-Haq
KAMERA: Saad Khan, Saadat Munir
MIT: Neeli Rana, Kami, Waseem, Jenny
KONTAKT: Madari Films

Saadat Munir
Sadaat Munir ist Filmproduzent, Kurator und Kritiker und wuchs als Sohn pakistanischer Eltern in Dänemark auf. Er absolvierte ein Studium in Kommunikation an der South Denmark University. Munir leitet die Produktionsfirma Madari Films und kuratiert aktuell ein bi-nationales Film- und Dialogfestival (AKS International Minority Festival), dessen Fokus auf der sozio-politischen Situation von Menschen mit Transgenderidentität, Homosexuellen und People of Color in Pakistan und Dänemark liegt. Neben seinen Tätigkeiten als Produzent und Kurator ist Munir auch als Kritiker tätig und arbeitete als Juris für mehrere nationale und internationale Filmfestivals. 2015 war Sadaat Munir als eines der Berlinale Talente nach Berlin eingeladen.