„There’s a whole world out there for someone like you. I promise you are not as different as you think you are.“
Adrian Lester (Cory Micheal Smith) findet in New York nicht nur Arbeit, sondern lernt auch, dass es außerhalb seiner kleinen Heimatstadt, die er vor drei Jahren verlassen hat, eine ganze Welt gibt, in der er sich nicht falsch fühlt. Man schreibt das Jahr 1985, die erste AIDS-Welle erfasst die USA und die Welt. Zu den Weihnachtsfeiertagen kehrt der junge, verschlossene Mann erstmalig zurück in seine Heimatstadt nach Texas. Die langjährige Abwesenheit und seine eigene tragische Geschichte hat Spuren hinterlassen, vor allem die Beziehung zu seinem kleinen Bruder hat darunter gelitten. Langsam nähern sich die beiden wieder an – Adrian bestärkt den pubertierenden Andrew (Aidan Langford) darin, er selbst zu sein. Gleichzeitig kämpft er damit, sich vor seinen religiös-konservativen Eltern Eileen (Virginia Madsen) und Dale (Michael Chiklis) als sich selbst zu zeigen. Als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, bringt das Wiedersehen mit seiner Kindheitsfreundin Carly alte ungeklärte Probleme zu Tage, welche Adrian und seine Umgebung ins Wanken bringen.
Die stimmungsgeladenen Schwarz-Weiß-Bilder leben von dem langsamen Handlungsverlauf, der die Figuren subtil und mit Gefühl entfalten lässt. Die starke Kontrastierung von Licht und Dunkelheit und das Spiel mit der Beleuchtung tragen neben dem Drehbuch meisterhaft dazu bei, bestehenden Archetypen Pluralität und Tiefe zu verleihen.
„1985 takes a unique look at a pivotal moment in American history through the prism of empathy, love and family.“
Marie Herbert
USA 2018
LÄNGE: 85 min
REGIE: Yen Tan
DREHBUCH: Hutch, Yen Tan
KAMERA: Hutch
MUSIK: Curtis Heath
PRODUKTION: Ash Christian & Hutch
MIT: Cory Michael Smith, Virginia Madsen, Michael Chiklis, Jamie Chung, u.a.
KONTAKT: Edition Salzgeber

Yen Tan
Der in Malaysia geborene Drehbuchautor und Regisseur, der momentan in Austin, Texas lebt, ist auch als Graphikdesigner für seine ikonische Kunst und das Branding vieler bekannter Filme, die ihre Premieren unter anderem in Cannes, beim Sundance, auf der Berlinale, in Toronto und beim SXSW feiern konnten, bekannt. Seine Filme sind meist ebenfalls in den Wettbewerben großer Filmfestivals zu sehen. Sein neuester Film beruht auf einem seiner eigenen Kurzfilme.