Mitten in Berlin gibt es einen Ort der Ruhe und Besinnung. Einen Ort, an dem das Ende des Lebens mit dem Anfang vom Danach aufeinandertreffen. Das erste Friedhofscafe Deutschlands: das Cafe „Finovo“. Bernd Boßmann leitet das Cafe nicht nur, nein, besonders hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Eltern von Sternenkindern, still geborenen Kindern, die schweren Stunden des Abschieds zu erhellen und einen ansonsten sehr traurigen und trostlosen Ort zu einem Ort der Worte und Begegnungen umzugestalten.
Bernd Boßmann alias Ichgola Androgyn, Kabarettist und HIV/AIDS-Aktivist, verwandelt mit seiner Menschlichkeit und seinem Einfühlungsvermögen den Friedhof, auf dem die Gebrüder Grimm und manch an AIDS viel zu jung gestorbener schwuler Mann ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, zu einem Ort der Hoffnung und des Lichts. Die Dokumentation ist ein Rundgang über den Friedhof, eine philosophische und lebensnahe Auseinandersetzung mit dem tabuisierten Thema „Tod“. Es werden Wege aufzeigt auf konstruktive, kreative und kommunikative Art und Weise damit umzugehen.
Besonders freuen wir uns, dass Bernd Boßmann nach dem Dokumentarfilm zu einem Filmgespräch anwesend sein wird.
Jana Schlenkrich
DEU/CHE 2016
61 min
REGIE: Pasquale Plastino & Stéphane Riethauser
PRODUKTION:Pasquale Plastino & Stéphane Riethauser
MUSIK: Bruno Moretti
KAMERA: Stephane Riethauser
MIT: Ichgola Androgyn, Rosa von Praunheim, Zazie De Paris, Michael Brynntrup, Udo Kier, u.a.
KONTAKT: MissingFilms

Pasquale Plastino & Stéphane Riethauser
Pasquale Plastino wurde 1959 geboren und ist Doktor in Moderner Philologie. Nach seinem Theaterstudium am Piccolo Teatro in Mailand ist er ab 1981 auch als Theaterregisseur und seit 1992 als freier Drehbuchautor tätig. Er lebt zwischen Rom und Berlin. Stéphane Riethauser wurde 1972 in Genf geboren und wurde nach seinem Jurastudium an der Universität Genf Lehrer, schwuler Aktivist, Fotograf, Journalist, Übersetzer und Fernsehregisseur. Er lebt und arbeitet in Berlin.