Die brasilianische Künstlerin Linn da Quebrada ist nicht einfach männlich oder weiblich, trans, schwul oder drag – sie bezeichnet sich selbst als „Tranny Fag“ und sprengt damit die Ketten jeglicher fester Geschlechterdefinitionen und die Ansichten der konservativen, sexistischen und rassistischen brasilianischen Gesellschaft gleich mit. Bekannt ist die Ausnahmekünstlerin auch durch den Dokumentarfilm MY BODY IS POLITICAL sowie den Spielfilm BODY ELECTRIC, der 2017 im Rahmen der monatlichen Queerstreifen-Reihe im Zebra Kino gezeigt wurde. BIXA TRAVESTY ist ein gleichermaßen intimes wie politisches Porträt der queeren Underground-Künstlerin von den Regisseur*innen Claudia Priscilla und Kiko Goifman und wurde nach der Weltpremiere auf der diesjährigen Berlinale mit dem Teddy Award als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Erst vor ein paar Wochen trat die Protagonistin Linn da Quebrada gemeinsam mit der befreundeten Künstlerin Jup do Bairro in Berlin auf und heizte dem Kreuzberger Publikum mit ihren eindrücklichen Songs im Stil des brasilianischen Funks und ihrer geballten Performance-Power ein. Die Aktivistin gibt den queeren, schwarzen Jugendlichen aus den Favelas eine kraftvolle Stimme. Die Relevanz ihres Protests zeigt sich immer wieder: Erst im März wurde die bekannte Politikerin Marielle Franco – schwarz, lesbisch und aus der Favela – auf offener Straße erschossen.
Tim Julijan Holzner
Wir freuen uns, Dr. Maria Lidola, Lecturer für Ethnologie an der Universität Konstanz, zur Vorstellung des Films begrüßen zu dürfen. Sie forscht u.a. zu Gender und Intersektionalität in Brasilien und wird eine Einführung zum Film geben.
BRA 2018
75 Min.
REGIE:
Claudia Priscilla
PRODUKTION:
Evelyn Mab
KAMERA:
Karla Meneghetti
MIT:
Linn da Quebrada, Jup do Bairro
KONTAKT:
FiGa Films

Claudia Priscillaand & Kiko Goifman
Claudia Priscilla und Kiko Goifman sind brasilianische Dokumentarfilmregisseur*innen, die bereits für den Dokumentarfilm Olhe pra mim de novo und die TV-Serie Transando com Laerte zusammengearbeitet haben.