Wer sich ständig mit den Lebensgeschichten von Mörderinnen beschäftigt, kann scheinbar irgendwann gar nicht mehr anders, als auch im eigenen Umfeld Morbides und Mysteriöses zu vermuten. So ergeht es der 38-jährigen bekennenden Beziehungsphobikerin Morgan, die – angestachelt von ihrer Ex-Freundin Jean, mit der zusammen sie einen Radio-Podcast über weibliche Serienkillerinnen betreibt – plötzlich von der Idee gepackt wird, hinter ihrer neuen Bekanntschaft Simone stecke eine brutale Mörderin. Die hübsche Simone, die in der lokalen Lebensmittelkooperative arbeitet, scheint tatsächlich einige Geheimnisse zu hüten. Und während Morgan und Jean weiter ihrem makabren Hobby nachgehen, für das sie gerne auch mal Interviews in Gefängnissen durchführen, z.B. mit Lila (gespielt von der Oscar-nominierten Annette O’Toole), bringen diverse mysteriöse Ereignisse im Umfeld der Gruppe lesbischer New Yorkerinnen die Spirale aus Eifersucht, Verdächtigungen und Verfolgungsangst immer weiter ins Rollen. Der Beititel des Films scheint für Morgan zur Realität zu werden: „Love isn’t romance, it’s survival.“
Ingrid Jungermann, die zuvor bereits mit Kurzfilmen und zwei Webserien (The Slope und F to 7th) auf sich aufmerksam machte, legt mit ihrem Debütfilm Women Who Kill eine pechschwarz-glänzende Thriller-Dramödie vor, in der sie selbst in der Rolle der Morgan absolut überzeugt. Zu Recht wurde der Film, der nebenbei genüsslich den (lesbischen) Alltag in einem Brooklyner Hipster-Viertel seziert, sowohl beim Outfest, als auch beim Tribeca-Festival mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
“Brooklynite Jungermann’s writing has a Coen brothers drollness … and her voice is both generous and spiked with just enough misanthropy about dating to make the jokes sting.” – Entertainment Weekly
(Rezension von Kate Gößmann)
Englische Originalversion
Spieltermine: Do., 30.03.17, 21:45 Uhr
Karten können hier via Formular reserviert werden.
In Kooperation mit belladonna, Frauen und Kultur e.V.