Aliens, Monster, Werwölfe, Zauberer und Elfen? Nerd-Alarm! Was aber hat das mit unserem Festival zu tun? Hier kommt die Internetregel 34 ins Spiel: „If it exists, there’s porn of it“
Neils größte Leidenschaft ist das Schreiben von sogenannter Slash Fan Fiction, einem Subgenre, bei dem Geschichten die homosexuelle Anziehung zwischen Charakteren des Originalwerks behandeln, auf das die jeweilge Fanfiction Bezug nimmt. Neils Held und Hauptdarsteller ist dabei Vanguard, der Held eines Sci-Fi Franchises. Als eines Tages seine Geschichten in der Schule gegen seinen Willen veröffentlicht werden, wird Julia auf ihn aufmerksam, die ebenfalls homoerotische Fanfiction schreibt. Sie überzeugt den introvertierten Neil davon seine Geschichten in einem Internetforum einzustellen, wo sie plötzlich eine ungeahnte Eigendynamik entwickeln. Neil erhält sogar eine Einladung zu einer Comic Con, auf der er seine Werke bei einem Wettbewerb vorlesend darbieten soll. Zwischen allerlei Fantasy-Figuren, Nerds und ersten Drogenerfahrungen verschwimmen wie auch in seinen Geschichten Kunst und Wirklichkeit.
Regisseur Clay Liford gelingt mit seinem etwas anderen Coming of Age Film ein sehr spaßiger und unterhaltsamer Blick auf einen bisher eher weniger beachteten Aspekt der zeitgenössischen Popkultur. Doch Liford stellt seine Charaktere nicht bloß oder betrachtet sie als befremdliche Außenseiter, vielmehr zeigt er durch die Augen seine liebenswürdigen Protagonisten den ganz normalen Wahnsinn des Erwachsenwerdens in zum Teil sehr absurden Situationen. Und neben aller Unterhaltung zeigt Slash aber eben auch sehr einfühlsam die jugendliche Suche nach Identität und Sexualität, bei der sich ähnlich wie in Neils Fan Fiction die Grenzen zwischen den Geschlechtern auflösen.
(Rezension von Christoph Sinz)
Englische Originalversion
Spieltermine: Sa., 25.03.17, 22:30 Uhr, Mo, 03.04.17, 19:00 Uhr
Karten können hier via Formular reserviert werden.