The Duke of Burgundy realisiert eine andere Welt, die, entgegen der unseren, keine Männer, sondern ausschließlich Frauen zeigt. Obgleich das lesbische Paar Evelyn und Cynthia im Zentrum des Films steht, ist The Duke of Burgundy ein Film über gegenseitiges und gegensätzliches Begehren, über Liebe und Lust per se. Erzählt wird die Geschichte zweier Liebenden, deren Alltag Rituale sadomasochistischen Unterwerfens und Dominierens bestimmen. Während Cynthia die strenge Hausherrin gibt und Evelyn als Dienstmädchen demütigt, oder in Evelyns Worten „benutzt“, erweist sich deren partnerschaftliches Verhältnis als sehr viel komplexer als es auf den ersten Blick scheinen mag.
The Duke of Burgundy thematisiert die Verfasstheit erotischer Fantasien und deren Verwirklichung. Dabei wird das wechselseitige Abhängigkeitsverhältnis der Frauen hinsichtlich der (Nicht)Erfüllung ihrer sexuellen Begehren fokussiert. Der Film zeigt, dass Beziehungen leidenschaftliche und spannungsreiche Verhältnisse von Spiel und Kontrolle, Bestrafung und Zärtlichkeit sind. Dass beim Lieben auch Kompromisse eingegangen werden, verwehrt die filmische Darstellung nicht. Vielmehr stellt sie vor Augen, dass Begehren immer schon zwischen eigener Lust und dem Verlust des Selbst, zwischen Hin- und Aufgabe oszilliert. Mit sinnlichen, anmutigen Bildern zieht The Duke of Burgundy auch den Blick von Zuschauer*innen lustvoll in seinen Bann.
(Rezension von Rebecca Puchta)
Englische Originalversion mit deutschen Untertiteln
FSK 16
Spieltermine: Di., 05.04.16, 21:30 Uhr + Sa., 09.04.16, 21:30 Uhr
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