Ich fühl mich Disco2„Entschuldigung, bist du Christian Steiffen?“
Selbstzufriedenes Nicken.
„Dürfte ich dir eine reinhauen?“
– „Ja klar.“
Hanno haut zweimal kräftig zu.
„Jetzt geht’s mir besser.“
– „Na dann bin ich aber froh. Setz dich doch.“
„Was trinkst du?“
– „Milch. Wo soll ich bei dir nur anfangen, Hanno?!“

Hanno (Heiko Pinkowski) ist Turmspring-Trainer und will sich nicht so wirklich mit dem pubertierenden Sohn Flori (Frithjof Gawenda) auseinandersetzen müssen. Der tanzt am Allerliebsten im Polyesteranzug mit seiner Mutter (Martina Grosse) zu den Liedern von Schlager-Sänger Christian Steiffen durch die Wohnung. Das Mofa, das ihm der Vater schenkt, interessiert ihn gar nicht, genau so wenig Mädchen, Technik oder Fußball. Als die Mutter einen Schlaganfall erleidet, müssen sich Vater und Sohn irgendwie zusammenraufen.

Hanno ist baff, als Flori auf einmal das Turmspringen lernen will. Der eigentliche Grund dafür ist aber Radu, ein rumänischer Junge, der von Floris Vater trainiert wird und in den Flori sich verliebt hat. Nun macht Hanno liebgemeinte Schritte auf den Sohn zu. So will er beispielsweise . Flori mit einem Rosa von Praunheim-Lehrvideo zum Coming Out motivieren oder plappert im Beisein vom angehimmelten Radu intime Details über Floris zart erblühendes Liebesleben aus.

Axel Ranisch schaffte bereits mit Dicke Mädchen einen Überraschungserfolg im Kino. Der mehrfach ausgezeichnete Film wurde in allen Jury-Begründungen mit den Attributen „herzlich“, „komisch“, „erfrischend“ oder „mutig“ gelobt. Ich fühl mich Disco ist zwar anders, doch bezüglich der gelobten Attribute steht er seinem Vorgänger in nichts nach.

Deu 2013, 98 Min; Regie & Buch: Axel Ranisch

Sa, 12.04. 22:15

So, 13.04. 20:00